Übergabe der Petition an Ministerin Gebauer: Neue Grundschullehrpläne - NICHT JETZT!

25.03.2021

VBE, GEW und GSV lehnen die neue Lehrplanarbeit zum aktuellen Zeitpunkt ab

Petition

VBE, GEW und GSV: Gebt den Schulen Zeit für die Kinder und Jugendlichen und den Unterricht

Für die Grundschulen und die Primarstufen der Förderschulen in NRW soll es ab dem Schuljahr 2021/2022 neue Lehrpläne geben, obwohl gerade jetzt jede Minute für die direkte Bildungs- und Erziehungsarbeit mit den Kindern benötigt wird.

Eine gemeinsame Petition gegen das Vorhaben des Schulministeriums übergaben heute der Verband Bildung und Erziehung (VBE), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Grundschulverband (GSV) an Ministerin Yvonne Gebauer.

Petition GSL

v. l. Anne Deimel, VBE NRW, Barbara Irrgang, GSV NRW, Stefan Behlau, VBE NRW, Maike Finnern, GEW NRW, Yvonne Gebauer, NRW-Schulministerin

Innerhalb von nur vier Wochen haben 15.249 Menschen (Stand: 23.03.21) die gemeinsame Petition gezeichnet und damit den gestellten Forderungen ein großes Gewicht verliehen.

VBE, GEW und GSV stellen in der Petition fest:

  1. Die Grund- und Förderschulen brauchen die vorhandene Zeit für die Kinder, ihre individuelle Förderung und den Unterricht.
  2. Die hohe Arbeitsbelastung der Kolleginnen und Kollegen muss endlich anerkannt werden.

Daher: Neue Grundschullehrpläne – Nicht jetzt!

Die Landesregierung ist nun gefordert, diese Stimmen aus der Praxis ernst zu nehmen und den Start der Implementierung der neuen Lehrpläne für die Primarstufe zu verschieben.
Bei der Übergabe an Ministerin Yvonne Gebauer im Landtag in Düsseldorf stellten die Vertreterinnen und Vertreter von VBE, GEW und GSV noch einmal gemeinsam ihre Forderungen für alle Schulen in NRW in den Fokus.

Priorisieren, aber richtig!

  • Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt stellen!
  • Vorrang für Schule und Unterricht!

Zitate

Stefan Behlau, Vorsitzender des VBE NRW:
„Die Lehrkräfte benötigen aktuell dringender denn je mehr Zeit für Kinder und Jugendliche. Sie müssen sich auf ihre Aufgabe des Unterrichtens und der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler konzentrieren können. Nur unbedingt notwendige Änderungen sollten in der aktuellen Zeit implementiert werden. Dazu gehören neue Lehrpläne nicht. Das gilt im Übrigen für alle Schulformen.“

Maike Finnern, Vorsitzende der GEW NRW:
„Lehrkräfte brauchen jetzt Entlastung, um Zeit für die Schülerinnen und Schüler zu haben und sie nach den Schulschließungen entsprechend zu fördern. Die neuen Lehrpläne kommen zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt.“

Christiane Mika, Vorsitzendes des GSV NRW:
„Die entscheidend wichtige Aufgabe für alle Pädagoginnen und Pädagogen ist es zurzeit für jedes Kind da zu sein. Die momentane Arbeit bringt die Grundschulen täglich an ihre absolute Belastungsgrenze. Umfangreiche Lehrplanarbeit kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht geleistet werden.“


Hintergrund

Die Corona-Pandemie hat die Schwachstellen in den Schulen in NRW mehr als deutlich werden lassen.
In diese Situation hinein will die Landesregierung ab dem Schuljahr 2021/2022 für alle Fächer neue Lehrpläne in die Grundschulen geben und erwartet die Erarbeitung der neuen schulinternen Arbeitspläne innerhalb von zwei Jahren.
Diese kommen zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt. Die Schulen befinden sich seit einem Jahr Corona-Pandemie in einer Dauer-Ausnahmesituation. Die Belastungsgrenze der Pädagoginnen und Pädagogen in den Systemen ist durch ständig neue Vorgaben und den Wechselunterricht mit der Organisation von Präsenz- und Distanzlernen unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen absolut erreicht.
Die Grundschulen in NRW arbeiten seit Jahren unter schwierigen Bedingungen. Ausgebildete Lehrkräfte fehlen, sonderpädagogische Expertise ist an vielen Schulen nicht vorhanden, Lerngruppen sind zu groß, viele Schulgebäude schlicht nicht mehr zeitgemäß, die digitale Ausstattung steckt in den Kinderschuhen. 

Die Petition mit ausführlichen Stellungnahmen und Begründungen der über 15.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner können Sie hier abrufen.

Pressemitteilung: PDF

Pressefoto: JPG

 

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